Rezension 2091

Am 22. und 23. Mai brachte die Theatergruppe des BG und BRG das Stück „2091“ im Lehartheater zur Aufführung, dessen Plot besonders interessierte SchülerInnen im Herbst im Rahmen eines Echa-Kurses selbst entwickelt hatten. Das Wahlpflichtfach Bühnenspiel hatte den Stoff dann dramatisiert.

Frau Prof. Druckenthaner hatte die musikalische Leitung inne und trainierte den Sprechchor, Frau Prof. Gottwald studierte die Menschenmaschinen ein, Frau Prof. Hager entwarf Plakate, Flyer, Kostüme und Bühnenbild und Frau Prof. Bachinger war für die Gesamtleitung verantwortlich.

Nach einführenden Worten von Dr. Rupert Sodl, der die große Bedeutung des Theaterspiels auf die Entwicklung und Lernfähigkeit von jungen Menschen hervorhob, entführten insgesamt 36 Schauspieler und Schauspielerinnen des BG Bad Ischl das Publikum in eine düstere Welt im Jahre 2091.

Das Leben der Menschheit, wie wir es kennen, hängt an einem seidenen Faden, denn Klimawandel und Ausbeutung der Erde haben den Menschen die Lebensgrundlage entzogen. Ein paar herumziehende Gruppen führen einen verzweifelten Kampf gegen Hunger, Hitze und Seuchen. Manche um den Preis ihrer Menschlichkeit.

Unter der Erde jedoch ist das Überleben der Menschheit gesichert, denn die Reichsten und Klügsten hatten die Entwicklung vorausgesehen und vorgesorgt. Sie haben sich unterirdisch eine autonom funktionierende Welt geschaffen, die das Überleben dieser Elite und ihrer Nachfahren sichert.

Durch einen Zufall fallen einer oberirdisch lebenden Gruppe zwei Forscherinnen der sogenannten „Elite“ in die Hände. Sie erkennen, dass diese ihr Leben durch die Ausschaltung von Gefühlen optimiert haben und erhoffen sich nun durch die Störung ihrer Kontrollchips Mitgefühl und Unterstützung durch die Elite. Leider funktioniert ihr ursprünglicher Plan, ein Video einzuschleusen, nicht und so dringen sie selbst heimlich in die unterirdische Welt ein, wo es zur Konfrontation der beiden Gruppen kommt.

Das Stück endet kurz vor einem Kampf auf Leben und Tod. Es bleibt dem Zuschauer überlassen, welcher Gruppe er Erfolg wünscht:

Den Rebellen, die die Fähigkeiten jedes Einzelnen wertschätzen, auch derer, die auf den ersten Blick ein Hindernis für die Gruppe sind, aber sich dafür in endlosen Diskussionen verlieren, die wirklichen Fortschritt hemmen. Sie wollen das Beste, aber das Gelingen steht in Frage.
Oder der Elite, die den Menschen durch ständige Testungen und das Ausschalten von Gefühlen optimiert hat und so das Überleben der Menschheit garantieren kann, dafür allerdings immer Opfer in Kauf genommen hat.

Neben der fesselnden Handlung in einer düsteren Welt begeisterten vor allem die schillernden Figuren, die sich die SchülerInnen selbst auf den Leib geschrieben hatten, sowie die selbstgeschriebenen und selbstkomponierten Songs, die zentrale Wendungen in der Story markierten. Alle SchülerInnen spielten mit soviel Leidenschaft und Ernst, dass sie ihr Publikum 90 Minuten lang wirklich fesseln konnten. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung!

Judith Bachinger (Spielleiterin)

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