Waldviertel wir kommen

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… hieß es endlich am 24.Juni für die 2A und 2E des BG Bad Ischl.
Ein ganzes Schuljahr lang hatten sich alle auf diese paar Tage gefreut. So mancher hatte gebangt, ob er wohl mitfahren dürfe, aber letztlich waren wir komplett. 45 Schüler/innen und drei Begleitlehrerinnen machten sich am Montag um 8:00 früh auf den Weg. Dank eines guten Angebotes von der Firma Zwetti aus Aussee könnten wir bequem von der Schule aus starten und hatten die ganze Woche einen Bus mit Fahrer zur Verfügung. Der Wetterbericht klang nicht gerade gut, aber wir hofften, dass es weg vom bekannten Nordstau des Gebirges freundlicher werden würde.

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Gleich zu Beginn wurden die Nerven des Busfahrers auf die Probe gestellt. Bereits bei Traunkirchen hatte der Bus einen Patschen. Er ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und nach einem kurzen Werkstättenstopp in Gmunden ging die Fahrt weiter. Ein Stau und der einsetzende Regen konnten uns die Laune nicht verderben und nach viereinhalb Stunden kamen wir etwas verspätet im Nationalpark Thayatal an. Der Wasserworkshop fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. An ein Tümpeln war nicht zu denken. Wir marschierten daher um die kleine Burgruine Kaja, hörten einen Vortrag über Wildkatzen, beobachteten die Betreuer bei der Fütterung derselben und experimentierten dann mit Mikroskopen. Es war erstaunlich, was so alles unter die Linsen gelegt wurde und wie es in groß sein Aussehen veränderte. Nach diesem Alternativprogramm ging es ins Quartier nach Raabs.
Am Dienstag mussten wir nochmals wetterbedingt eine Programmänderung hinnehmen. Das Kanufahren fiel aufgrund der stark gestiegenen Thaya aus. Stattdessen trommelten wir und spielten Rhythmusspiele. Das Bogenschießen fand mit Stand im Trockenen im Außengelände des JUFA statt.
Den Abend nutzen wir für eine Talente-Show, die von den einzelnen Zimmern bestritten wurde und tatsächlich das eine und andere Talent erkennen ließ.
Am Mittwoch folgte ein sehr dichtes Programm. Am Vormittag wurde das Renaissanceschloss Rosenburg besichtigt, das durch seine schön restaurierten Räume, seine sorgfältig zusammengestellte Sammlung an Waffen aus den verschiedensten Jahrhunderten, alte Möbelstücken und einen wundervollen Rosengarten beeindruckte. Nach der Führung wurden uns Falke, Steinadler, Weißkopfadler, Eule und Geier vorgestellt. Bei Musik und einer ausführlichen Beschreibung der Tiere durch die Falknerin könnte man diese im Flug wie auch in Ruheposition beobachten und natürlich auch fotografieren.
Nach der Rosenburg wechselten wir in die Amethystwelt. Dort wurde uns das Amethystvorkommen in seiner Entstehung erklärt und anhand eines freigelegten 40m langen Schaustollens vorgeführt. Was den Schülern und Schülerinnen noch wesentlich mehr gefiel, war die eigenständige Suche nach Bruchstücken dieses Gesteins im Schatzfeld der Anlage. Fast eine ganze Stunde lang wurde eifrigst gegraben, bis uns ein kurzer Schauer aus der durchweichten und mit großen Pfützen versehenen Anlage vertrieb. Ein Lob auf alle Schüler, die aus Rücksicht auf den Busfahrer ausgesprochen sauber blieben. Das gute Benehmen der Schüler fiel auch den Angestellten auf. Das hatte zur Folge, dass die weniger erfolgreichen Schatzsucher freundliche Hilfe fanden und so manches zuerst enttäuschte Gesicht bald einem erfolgreichen Schatzfinder gehörte.
Nach diesen Erlebnissen ging es vorerst einmal zurück in die Jugendherberge. Damit die Zeit bis zur Geistertour nicht zu lange wurde, hatte die 2A ein Quiz für die 2E zusammengestellt, das nun zu beantworten war. Selbst die Lehrer spielten mit und versuchten die oft kniffeligen Fragen zu lösen.
Um kurz vor 21:00 Uhr ging es ab ins Renaissanceschloss Greillenstein. Die Aufregung war zu spüren. Es war die lauteste Busfahrt der Woche, umso stiller war es bei der Rückfahrt. Die Geistertour hatte es in sich und brachte so manchen an die Grenzen seiner Standhaftigkeit. Für gute Nerven zu empfehlen – ansonsten sollte man das Schloss bei Tag besichtigen.
Der Donnerstag war bedeutend ruhiger. Im Nationalpark Thayatal wiederholten wir Grundlagenwissen zum Orientieren und wendeten es gleich an. Gruppenweise wurde eine kleine Wegstrecke mit Himmelsrichtungen und Schritten beschrieben, der die anderen dann zu folgen hatten. Am Ende unserer Tour befand sich eine Fotofalle für Wildkatzen, die jeder unbedingt ausprobieren musste. Ob der Ranger über diese Fotoausbeute gleichermaßen begeistert war, werden wir wohl nie erfahren. Danach bereiteten die Schüler gemeinsam das Mittagessen zu. Wer nichts zu tun hatte, konnte seine überschüssigen Energien am Erlebnisspielplatz ausleben.
Nach dem Grillen wurden wir in die Kunst des Feuermachens eingeführt. Funken schlagen, Zunder herstellen, Reibhölzer drehen – und im Notfall doch das Feuerzeug verwenden. Feuer begeistert immer wieder und die Zeit verging wie im Flug. Danach wurde gespielt, im Wald ein Unterstand gebaut und ein Blick auf die kleinste Stadt Österreichs Hardegg geworfen.
Wer glaubt, dass die Schüler und Schülerinnen nach diesem bewegungsaktiven Tag müde waren, irrt. Es war der letzte Abend und dementsprechend motiviert waren alle. Glücklicherweise hatten wir die Kegelbahn reservierte und der Busfahrer bot seine Hilfe an bei Einschulung und Spielerklärung.
Da wurde mit Eifer gekegelt und die Stunde war jeder Klasse eindeutig zu kurz.
Auch dieser Tag ging zu Ende. Die Nacht war friedlich – oder die Schüler geschickt. Dass hinter der einen oder anderen Tür noch länger geredet wurde, störte niemanden. Irgendwann war es auch dort still.
Am Freitag ging es sehr schnell. Bereits um 8:30 saßen wir im Bus. Zwei mussten nochmals kurz zurücklaufen, da doch noch etwas vergessen worden war. Dann konnte es aber losgehen. Geplant war der Besuch der Weinwelt Loisium in Langenlois. Wir teilten uns in Gruppen. Die Raschen vorne, die Langsameren weiter hinten. Jeder sollte sein Tempo selber wählen können. Ich selber war in der letzten Gruppe. Für mich war das ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Die Schüler zu sehen wie sie sich interessierten, darauf bestanden noch mehr zu hören, noch länger zu verweilen, noch genauer zu schauen ist wohl das Schönste was einem Lehrer passierten kann. Das entschädigt für allen Aufwand der Organisation. Das Loisium ist ein empfehlenswerter Ort. Hier ist für jeden etwas zu finden und ein Besuch alleine reicht nicht aus.
Damit endete das Programm der Woche. Um 15:30 kamen wir pünktlichst in Bad Ischl an und den Rest kennen die Eltern besser wie die Lehrerinnen. Es hat sicher einiges zu erzählen gegeben. Mir werden diese Tage noch lange in Erinnerung bleiben. (Pauli A.)

Ganz herzlich danken möchte ich an dieser Stelle der Sparkasse Salzkammergut und der Raiffeisenkasse von Bad Ischl, die unsere Projektwoche finanziell unterstützen.

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