über Leben

Sind wir uns der Artenvielfalt auf unserem Planeten bewusst und wie geht es eigentlich den Ökosystemen auf unserer Erde? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, waren am 9.1.2019 ca. 300 Schüler unseres Gymnasiums eingeladen, am Vortrag „über Leben – du braust die Natur“ im Pfarrheim teilzunehmen.

Der Vortrag hatte den Zweck, uns darauf aufmerksam zu machen, welchen globalen und lokalen Herausforderungen wir uns aufgrund der immer instabiler werdenden Ökosysteme stellen müssen. Dies versuchte uns der Referent anhand eines Bengaturmes darzustellen. Alle 10 Minuten entfernte er von diesem einen Baustein, dadurch wurde der Turm immer instabiler. Er verglich diesen Turm mit unseren Ökosystemen und erklärte, dass ca. alle 10 Minuten eine Tierart von unserem Planten verschwindet. Dadurch werden unsere Ökosysteme geschwächt und drohen wie der Turm zusammenzubrechen.

Nach der interessanten Einleitung wurde uns ein kurzer Film gezeigt, in dem unter anderem das Artensterben thematisiert wurde. Auch das Schrumpfen des Regenwaldes im Amazonas durch Abholzen, um Platz für Anbauflächen von Monokulturen wie Soja zu schaffen, wurde behandelt. Wer jetzt denkt, dass sich das nur auf das Amazonasgebiet beschränke, irrt leider. Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass selbst in Österreich Mischwälder durch wirtschaftlich ertragreichere Fichtenmonokulturen ersetzt werden. Dass diese jedoch anfälliger dafür sind, von einer Borkenkäferplage heimgesucht zu werden, lernten wir nach dem Film durch ein interaktives Spiel.

Außerdem wurden wir noch darauf aufmerksam gemacht, dass Österreich Europameister in der Flächenverbauung ist. Jeden Tag wird hierzulande eine Fläche von 20 Fußballfeldern versiegelt. Auch die landwirtschaftliche Nutzung erfolgt in Österreich nicht immer nachhaltig. So werden z.B. noch immer große Mengen giftiger Pestizide zur Schädlingsbekämpfung angewendet. Diese Mittel vernichten aber nicht nur Schädlinge, sondern auch andere wichtige Nutztiere wie zum Beispiel Bienen. Studien zufolge ist das Bienensterben einerseits auf den großflächigen Pestizidgebrauch und andererseits auf eine aus fernen Ländern eingeschleppte Milbenart zurückzuführen.

Ein weiteres Problem ist, dass auch die Böden hierzulande noch immer über ihre Kapazitäten genutzt werden. Vor allem zusätzliche Inhaltstoffe in den Düngemitteln fördern nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern sorgen auch dafür, dass Mikroorganismen im Boden zerstört werden.

Nach dem Film entwickelte sich eine angeregte Diskussion. Vor allem beim Thema „Landwirtschaft“ gab es viele kontroverse Argumente. Doch gegen Ende war man sich einig, dass sowohl Landwirte als auch Konsumenten gleichermaßen etwas beitragen müssen, um die Landwirtschaft nachhaltiger umzustrukturieren zu können. Außerdem wurde bei dem Vortrag auch noch das Thema „Klimawandel“ angesprochen, wobei uns der Vortragende über die drastischen Auswirkungen aufklärte, die uns noch bevorstünden.

Als Positivbeispiel wurde uns die Auswilderung von Wölfen im Yellowstone Nationalpark vorgestellt. Die dort einst ausgerotteten Beutegreifer bewirkten nach ihrer Rückkehr eine Reihe von positiven Veränderungen im gesamten Ökosystem: Z.B. kam es zu einer Reduktion der Wapitihirsche, einer Regeneration der Uferbegleitvegetation, einer Rückkehr von Vögeln und Bibern und einer Stabilisierung der Bachufer.

Zum Abschluss wurden uns verschiedene Initiativen und Organisationen wie „Blühendes Österreich“ und „Bio Austria“ vorgestellt. Beide haben das Ziel, unsere Ökosysteme zu retten, indem sie sich für die Erhaltung der Natur und für Nachhaltigkeit einsetzen.
Insgesamt war es ein interessanter Vortrag, aus dem man das eine oder andere bezüglich des Umgangs mit der Natur lernen konnte.

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