Gym Bad Ischl erlebt Antike hautnah
BG/BRG Bad Ischl
Am 5. Mai 2022 brachen 23 Latein-SchülerInnen der 7. Klassen des BG und BRG Bad Ischl unter der Leitung von Frau Prof. Eva Gottwald und Frau Prof. Judith Bachinger zur lange ersehnten Reise nach Rom auf.
Bereits die Übernachtung im Liegewagen schien vielen ein Abenteuer, doch das war angesichts der geballten Ladung an Kunst und Kultur, die uns in Rom erwartete, bald vergessen. Die gewaltigen Ausmaße des Kolosseums mit eigenen Augen zu sehen, über den geschichtsträchtigen Boden des Forum Romanum, des politischen Zentrums der Römer, zu spazieren und auf dem Palatin zu stehen, wo die ältesten Siedlungsspuren Roms – zeitlich übereinstimmend mit der Legende der Gründung Roms – nachgewiesen wurden, ist beeindruckend, aber das Pantheon – den Tempel für alle Götter – zu betreten, der fast 2000 Jahre unbeschadet überstanden hat, ist überwältigend, denn das Gebäude ist wie eine Brücke zwischen den Menschen der Antike und uns. Wir lesen beim Betreten dieselbe Inschrift, wir gehen zwischen denselben Säulen durch und stehen schließlich unter derselben Kuppel wie die Menschen damals. In der Stadt Rom ist die Antike allgegenwärtig. Immer wieder stößt man auf dem Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit auf antike Säulen, auf Obelisken und auf Reste römischer Architektur. Trotz der Fülle an Relikten aus der Antike wird allen Funden Respekt gezollt: Sie stehen stolz Seite an Seite mit Gebäuden der Renaissance, des Barock oder der Gegenwart.
Vor den Toren der Stadt sind die Caracalla Thermen beeindruckende Zeugen der hoch entwickelten Technologie der Römer, die Ausmaße der Ausgrabungen der antiken Hafenstadt Ostia zeigen die Bedeutung Roms als Handelszentrum. Einige von uns wagten sich sogar mit dem Fahrrad auf die antike Via Appia, die einst bis Brindisi führte, und wurden auf dem alten Pflaster ordentlich durchgeschüttelt.
Der Besuch der riesigen unterirdischen Bestattungsanlagen der ersten Christen spannte den Bogen zu Rom als religiösem Zentrum, das später beim Besuch im Vatikan und bei der Besichtigung der prächtigen Papstbasiliken in seiner vollen Bedeutung sichtbar wurde. Auch die für viele SchülerInnen ungewohnten Bekleidungsvorschriften für das Betreten religiöser Kultorte schufen dafür Bewusstsein – wir lernten schnell, dass man trotz sommerlicher Temperaturen immer ein Tuch oder eine Jacke im Rucksack haben muss. Die grünen Papageien, die ausgehend von den vatikanischen Gärten mehr und mehr Parks der Stadt erobern, spannten wiederum den Bogen zum Alltagsleben der Gegenwart mit all seinen Tücken und Herausforderungen. Rom ist eine dicht besiedelte und viel besuchte Stadt und dementsprechend viele Menschen bevölkern die Sehenswürdigkeiten, Straßen und Plätze. So dicht das Netz des öffentlichen Verkehrs in Rom auch sein mag – oft wartet man vergebens auf den Bus, wenn Bauarbeiten durchgeführt werden oder ganze Straßenzüge für Filmaufnahmen gesperrt sind – in unserem Fall für eine Fortsetzung von Fast and Furious. Am besten ist man überall, wo viele Menschen sind, vor Taschendieben und Zudringlichkeiten auf der Hut, auch wenn die massive Militärpräsenz auf öffentlichen Plätzen und Sicherheitskontrollen, die man sonst nur von Flughäfen kennt, die Sicherheit stark erhöht haben.
Wir sind allesamt unbeschadet, aber dafür mit vielen neuen Eindrücken, Erlebnissen und vollen Koffern aus Rom zurückgekehrt, denn das eine oder andere Souvenir soll unsere Erinnerungen lange lebendig halten.
7A&B des BG/BRG Bad Ischl