Erinnern in Auschwitz
Seit längerer Zeit ist es an unserer Schule üblich in der 8.Klasse nach Auschwitz zu fahren, um sich vor Ort mit den Ereignissen der „Shoah“ zu beschäftigen. So stand diese Gedenkfahrt auch heuer für uns auf dem Programm. Am Weg zur Besichtigung des Konzentrationslagers Auschwitz 1, dem Stammlager, stellte sich nicht nur mir eine wesentliche Frage: Was wird es wohl auslösen, jenen authentischen Ort zu besuchen, an dem Millionen Opfer unter menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt, misshandelt und ermordet wurden? Trotz Vorwissen aus Büchern, Dokumentationen und dem Unterricht, berührte uns die direkte Konfrontation auf eine Art und Weise, die nur schwer zu beschreiben ist. Durch die Weitläufigkeit des Vernichtungslagers Birkenau, Tonnen von Haaren sowie Berge an Schuhen, Brillen, Koffern und anderen persönlichen Gegenständen der Ermordeten, wurden die Zahlen besser greifbar, die Millionen zu Individuen…. Und dennoch stellten sich einem nach dem Besuch der Gedenkstätten nur noch mehr Fragen als davor.
Teil des Programms war zudem die Besichtigung des „Labyrinths“ in Harmeze, einer Kunstaustellung des Überlebenden M. Kolodziej, der seine Lagerhaft in ausdrucksstarken Zeichnungen zu Papier brachte und uns mit seiner Art der Verarbeitung zutiefst berührte. Die Exkursion fand ihr Ende schließlich in Krakau, wo wir im Zuge einer Stadtführung noch die beeindruckende Altstadt, das ehemalige jüdische Ghetto und einen Originalschauplatz aus „Schindlers Liste“ besichtigten.
Die gewonnen Eindrücke werden uns sicherlich lange begleiten und man kann sich für nachfolgende Klassen nur wünschen, dass diese Exkursion beibehalten wird!